title:60Jahre Anwerbeabkommen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei – Hinweise für den Unterricht im Fach Deutsch
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Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dies lässt sich etwa daran ablesen, dass 40 Prozent der Kölner\\*innen eine internationale Familiengeschichte haben, bei Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil bei 59 Prozent. Viele dieser Menschen kamen als „Gastarbeiter\\*innen“ im Rahmen der Anwerbeabkommen, die die Bundesrepublik in den 50er und 60er Jahren mit anderen Staaten abgeschlossen hat.
Das Jahr 2021 ist das Jubiläumsjahr des Anwerbeabkommens mit der Türkei, das am 30.10.1961 unterzeichnet wurde. Die Kölner Stadtgesellschaft blickt zurück auf 60 Jahre des Zusammenlebens und des Miteinanderseins. Es sind aber auch 60 Jahre des „Nebeneinanderher“ von Menschen und Kulturen. Das Gefühl des Fremdseins und der Entwurzelung, die Frage nach Zugehörigkeit und die Erfahrung von Ausgrenzung sind ebenfalls wesentliche Bestandteile einer Gesellschaft, die durch Migration maßgeblich geprägt wurde. Diese Erfahrungen finden ihre Entsprechung in Texten unterschiedlichster Gattungen. Die Auseinandersetzung mit Migrationsliteratur im Rahmen des Deutschunterrichts bietet Schüler\\*innen mit und ohne internationale Familiengeschichte die Möglichkeit, sich mit der eigenen Identität, mit eigenen Fremdheitserfahrungen und mit dem Begriff der „Heimat“ auseinanderzusetzen und damit sich und ihr Umfeld besser zu begreifen. Damit kann ein Reflexionsprozess angestoßen werden, der vielleicht den Weg von einer „interkulturellen“ hin zu einer „transkulturellen“ Gesellschaft ebnet, die nicht das „Andere“ in den Vordergrund rückt, sondern das „Gemeinsame“.
*„Ich hielt es für Bauchweh“ – Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<sup>5</sup>
*„Ich bin die, die nicht dazugehört“ – Fremdsein und das Gefühl von Minderwertigkeit<sup>6</sup>
#### Acar, Cihan, „Hawaii“, 2020.
* Mögliche Themen und Fragen für den Unterricht:
*Die „Hauptrolle bei König der Löwen im Migrantenremix“<sup>7</sup> – Die Hauptfigur Kemal Arslan
* Rassismus und Diskriminierung:„Heilbronn, wach auf!“<sup>8</sup>
*„Ihr wisst alle, was heute passiert ist?“ – Radikalisierungstendenzen<sup>9</sup>
*„Welcome to Hell.“ – Ethnische Trennung am Beispiel „Hawaii“<sup>10</sup>
*„Ohne Sina, ohne Sinn“ – Formen transkultureller Beziehungen<sup>11</sup>
*„Das ist Fußball, kein Krieg, Mann!“ – Nationalismus und Medien<sup>12</sup>
*„Immer wieder werden die kommen, und wenn man nichts dagegen tut, dann werden sie ganz schnell wieder groß und mächtig“ – Rechtsextreme Gewalt<sup>13</sup>
### Sachtexte
„Eure Heimat ist unser Albtraum“ Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah (Hrsg.)